Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
74
Vorderindien.
§84.
die Westküste Mälabär. Der nördliche Teil, Hindostan, ist Tiefland,
der südliche, Dekhan, ist Hochland. Indien ist reich bewässert. Diebeiden
Hauptströme sind Indus und Ganges. Der Indus durchfließt mit vier
Nebenflüssen desselben das fruchtbare P and sch ab (Fünfstromland). Am
obern Laufe des Indus liegt das reizende Gebirgsland von Käschmir,
dessen herrliches Klima die edelsten Früchte zeitigt. Das Delta des Indus
ist sandig und baumlos. Der Ganges ist den Indern ein heiliger Strom;
mit seinen Mündungen vereinigen sich die des Brahmapütra. Das
Mündnngsland beider Ströme ist sumpfig und bildet waldige Inseln,
Dschungeln (B 16) genannt. In dem Busch- und Schilfdickicht finden
Tiger, Elefanten, Nashörner, Schlangen, darunter die giftige Brillen-
schlange, ein sicheres Versteck.
Die Feuchtigkeit und tropische Wärme des Tieflandes erzeugen einen üppigen
Pflanzenwnchs. Man gewinnt Reis, Mais, Baumwolle, Zucker, Indigo, Ingwer, im
Winter auch unser Getreide und Gemüse. In den Schlammniederungen gibt der Reis,
das Hauptnahrungsmittel, 2—4 Ernten. Aber nicht selten treten Mißernten ein, und
viele Tausende verhungern alsdann. Der Mohn erreicht eine Höhe von 10 m (Opium).
Von Bäumen findet man die Kokos-, Sago-, Arekapalme, den Banianenbaum u. a. Der
Banianenbanm senkt tauförmige Astwnrzeln in den Boden, die sich zu Stämmen
entwickeln, welche wieder neue Zweige treiben. So kann ein einziger Baum ganze Baum-
hallen bilden. Die Arekapalme hat Nüsse, die, in Stücke zerschlagen und in die Blätter
des Betelpfeffers gewickelt, von den Einwohnern gekaut werden. Sie vertreten die Stelle
der Zigarren und des Tabaks. Das Banibusrohr, das ganze Wälder bildet, wird
zum Häuserbau benutzt. Auf den Gewässern schwimmt die prächtige Lotosblume, eine
weiße Wasserrose mit kreisrunden Blättern. Die Wälder Indiens sind bevölkert mit
prächtig gefärbten Vögeln (Papageien, Pfauen, Fasanen). Die Erde birgt Diamanten,
Edelsteine, Gold, Steinkohlen und Eisen. Weil Indien ein so gesegnetes Land ist, ist es
seit alter Zeit der Mittelpunkt der Karawanenzüge und der Sammelplatz der Schiffer aus
allen Weltgegenden gewesen.
d. Die Bewohner Vorderindiens (über 295 Mill.) heißen Hindus; sie sind zier-
lich gebaut und sanften Wesens. Sie verehren drei Hauptgötter: Brahma, den Schöpfer,
Wischnn, den Erhalter, und Schiwa, den Zerstörer. Sie bauen ihren Göttern Tempel
ans Quadersteinen, Pagoden genannt. Früher verehrten sie dieselben auch in unter-
irdischen Höhlentempeln. Ihre Priester heißen Brahininen. Die Hindus legen sich
viele Bußübungen auf, um sich den Himmel zu erobern. Sie glauben, daß nur die durch
gute Werke, Gebete und Entsagung gereinigte Seele nach diesem Leben in den Himmel
komme, daß dagegen die unreine Seele durch Tiere oder Menschen wandern müsse, um
sich endlich mit dem höchsten Wesen wieder zu vereinigen. Das Volk zerfällt in vier Klassen:
1. Priester, 2. Krieger, 3. Ackerbauer und Kaufleute, 4. Handwerker. Die Parias ge-
hören keiner Kaste an. In seine Kaste kommt jeder durch seine Geburt; was der Vater-
ist, muß auch der Sohn werden. Neben den Indern wohnen auch noch Araber, Perser,
Inden und Europäer im Lande.
e. politisches. Das Land gehört fast ausschließlich den Engländern und bildet
ein Kaiserreich, welches unter einem Vizekönig steht, der in Kalkutta residiert. Größeren-
teils ist es den Engländern unmittelbar untergeben; doch gibt es auch sog. „Schutz-
staaten". Letztere haben zwar ihre besonderen eingeborenen Fürsten, doch sind diese von
England abhängig und dem Vizekönig untergeordnet. Eisenbahnen, Straßen und Kanäle
werden immer mehr angelegt. Die Portugiesen besitzen Goa an der Westküste. Kalkutta,
über 1 Mill. E., Hptst., Handel. Madras, 510000 E., Handel. Bombay sbombej,
über 770000 E., ist durch Gewerbtätigkeit sehr wichtig. Benares, 205000 E-, die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Ortsnamen: Dekhan Indien Indiens Indien Kalkutta England Kalkutta Madras Bombay Benares
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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76 China. § 78.
hoher Stufe. Haupterzeugnisse sind: Reis, Tee, Seide, Weizen, Baumwolle.
Wir haben von China die Prachtfasane, Goldfische und Seidenraupen erhalten.
b. Die Menwhner. 1) Dichtigkeit der Bevölkerung. Das Tiefland ist so
dicht bevölkert, daß viele auf dem Wasser wohnen müssen, nämlich auf Schiffen, Flößen
und schwimmenden Inseln. Letztere stellt man dadurch her, daß man auf ein Floß von
Bambusrohr eine Schicht Erde bringt, worauf man dann die Wohnung baut und Gärten
und Felder anlegt. Mit diesen schwimmenden Inseln fährt man stromab und -ans. Am
dichtesten ist die Bevölkerung um die Mündung der großen Ströme. Weil das Land
übervölkert ist, wandern viele Chinesen aus (nach den ostindischen Inseln und Amerika).
Wenn der Reis nicht gerät, sterben viele den Hungertod. — 2) Sprache und Schrift.
Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Ihre Sprache besteht aus einsilbigen
Wörtern ohne Biegung. Dieselben erhalten durch die Betonung und durch den Zusammen-
hang eine verschiedene Bedeutung. Ohne langjährige Übung kann kein Europäer die
feinen Unterschiede heraushören. — Jedes Wort hat sein besonderes Zeichen. Die Ge-
lehrten müssen 25000 Zeichen erlernen, um lesen und schreiben zu können; für den ge-
wöhnlichen Gebrauch reichen 4—5000 ans. Die Schrift bildet senkrechte Zeilen, welche
von oben nach unten gehen und sich von links nach rechts aneinander reihen. — 3) Bil-
dung. Die Chinesen sind ein gebildetes Volk. Viele wichtige Erfindungen (Porzellan,
Schießpulver, Buchdruckerkunst, Kompaß) kannten sie vor den Europäern. In manchen
Arbeiten übertreffen sie uns noch, so in Elfenbein- und Holzschnitzerei, in der Verfertigung
von Porzellan, Farben, Seidenzengen, Papier. Sie zeigen dabei eine außerordentliche
Kunstfertigkeit, Geduld und Ausdauer. Gelehrsamkeit wird hoch geschätzt. Die Gelehrten
müssen strenge Prüfungen durchmachen. — 4) Kleidung und Sitten. Die Kleidung
der Chinesen ist bei Männern und Frauen weit und bequem; gewöhnlich befindet sich
nichts Weißes daran, da Weiß die Tranersarbe ist. Die Männer lassen sich den Kopf
zur Hälfte rasieren und pflegen den nach hinten hängenden Zopf sorgfältig. Die pein-
lichste Pflege erfordert die Behandlung der Fingernägel, die von Vornehmen in der Länge
von 1—2 cm getragen werden. Reis und Fische bilden die Hauptnahrung, Hauptgetränk
ist der Tee. — 5) Wesen. Die Chinesen sind sehr fleißig. Spazierengehen rechnen sie
zu den lächerlichsten Erholungen. Auch zur härtesten Arbeit sind sie ohne Murren bereit.
Habsucht und Geldgeiz erfüllt ihre Herzen, Genußsucht in jeder Weise beherrscht sie. Auf
Beobachtung äußerer Formen legen die Chinesen einen sehr hohen Wert. Sie sind höflich,
aber falsch und halten sich für das erste Volk der Erde. Nur durch Waffengewalt wurde
ihre Abschlicßung gegen das Ausland gebrochen; aber noch heute hassen sie jeden Aus-
länder, und besonders die Christen würden sie gern alle ermorden, wenn sie nicht die
Waffen der Weißen fürchteten (Boxeraufstand!). Im niedern Volk herrscht große Unsauber-
keit. Die Chinesen rauchen leidenschaftlich Opium (eingetrockneten Milchsaft des Mohns).
Sie werden dadurch in einen Rausch versetzt, der ihnen schöne Träume verschafft, aber
ihre Nerven schwächt. Viele haben durch das Opiunr ein frühes Grab gefunden. —
6) Ihr Kaiser wird Sohn des Himmels genannt und führt ein äußerst strenges Regiment,
aber Empörungen sind nicht selten. Es ist besser, in der Höhle eines Tigers schlafen,
als sich in den Strahlen der kaiserlichen Gunst sonnen, sagt ein chinesischer Spruch.
c. Peking, Hptst. (1000000? E.); Examengcbände mit 10000 Zimmern; die öffent-
lichen Gebäude gelb angestrichen, da Gelb die Nationalfarbe ist. Nanking, Hauptsitz
der chinesischen Gelehrsamkeit; das Nanking-Zeug, eine Art Baumwollenzeug, hat nach
dieser Stadt seinen Namen. Hank au, am Jangtsekjang, 850000 E. Bis hierher ge-
langen die größten Dampfer. Schanghai, Hanptplatz für den chinesisch-europäischen
Handel. Canton, etwa 2 Mill. E. Ein ganzes Stadtviertel besteht aus bewohnten
Schiffen und Flößen mit Häusern. Auf den Schiffen findet man Hotels, Teehänser,
Kaufläden, Blumenhandlungen usw. Makao gehört den Portugiesen, Hongkong den
Engländern, Bucht und Gebiet von Kiautschou uns Deutschen. Von den Inseln ist
zu merken: Hain an. Die Insel Formosa ist an Japan abgetreten.
Einen selbständigen Staat bildet das Königreich Korea auf der gleichnamigen
Halbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Makao
Extrahierte Ortsnamen: China China Amerika Peking Nanking Schanghai Hongkong Formosa Japan Korea
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
70
Die asiatische Türkei.
88 80-81
(das höchste Gebirge der Erde mit dem Gaurisänkar, 8800 m hoch), im
Westen das Pamir-Hochland, im Norden der Altai und das Daü-
rische Alpenland, im O. das Mandschurische und Chinesische Alpen-
land. Von diesem Hochlande gehen nach N., O. und S.o. verschiedene
Bergketten aus. Getrennt liegt in Vorderindien das Plateau von Dekhan.
Von Tiefländern sind zu merken: das Tiefland von Sibirien, das Chi-
nesische Tiefland, Hindostan, das Tiefland des Euphrat und Ganges
(Mesopotamien), das Tiefland um den Aralsee. — c. Zahlreiche und große
Ströme durchfließen Asien. Ins Nördliche Eismeer fließen: Ob, Jenissei,
Lena; in das Ochotskische Meer: der Amur; in das Gelbe Meer: der
Hoanghö oder Gelbe Fluß und der Jängtsekjang oder der Blaue Fluß;
in den Bengalischen Meerbusen: der Jräwadi, Brahmaputra, Ganges;
in das Arabische Meer: der Indus; in den Persischen Meerbusen: der
Euphrat und Tigris; in den Aralsee: Amu und Syr. Eine Eigen-
tümlichkeit sind die sog. Zwillingsströme. -— d. Asien gehört drei Zonen
an. Der größte Teil liegt in der nördlichen gemäßigten, der kleinere Teil
in der kalten und heißen Zone. Während in Sibirien zuweilen eine Kälte
ist, daß das Quecksilber gefriert, herrscht in Arabien und Südpersien eine
glühende Hitze. Derselbe Gegensatz zeigt sich in der Pflanzenwelt; Moose
und Flechten im N., Palmen von 65 m Höhe im S. — e. Die Bewohner
(814 Mill.) gehören im W. und S.w. der kaukasischen, im O. der mon-
golischen, im S.o. der malaiischen Rasse an. 4/5 sind Heiden. In Vorder-
asien gehört die Mehrzahl zum Islam. Die Zahl der Christen ist noch
gering.
§ 81. I)ie astatische Uürkei. 1. Rlcinasicn, eine wellige Hochfläche
(800—1200 in hoch), mit Randgebirgen umgeben. Das bekannteste Gebirge
ist der Taurus. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil-Jrmak, d. h. roter
Fluß; sein Wasser hat nämlich von dem Sandstein, welchen er durchbricht,
eine rötliche Farbe bekommen (Halys des Altertums). — Kleinasien war
einst ein äußerst fruchtbares Land; jetzt ist der größte Teil steppenartig und
pflanzenarm. Außer den Küstengegenden sind nur noch einzelne Täler im
Innern fruchtbar (Tabak, Baumwolle, Mohn zu Opium, Südfrüchte).
Berühmte Meerschaum-Gruben. Das Land wird meist von Türken be-
wohnt, an den Küsten ist griechische Bevölkerung.
Smyrna, 200000 E., erste Seehandelsstadt Kleinasiens. Skütari, Vorstadt von
Konstantinopel. Taräbison (Trapezünts, Handel. Tarsus, Geburtsort des Apostels
Paulus. Angora (Ziegen). Zur Zeit des Apostels Paulus lagen in Kleinasien:
Lystra, Troas, Ephesus, Milet. Die Galater und Kolosser wohnten im
Innern des Landes. — Zu Kleinasien gehören viele Inseln; die bekanntesten sind:
Cypern fruchtbar, aber verödet, hat jetzt englische Besatzung und Verwaltung), Rhodus,
Patinos (Verbannungsort des Apostels Johannes).
2. Armenien, ein Hochland mit fruchtbaren, weidenreichen Tälern, in
denen verschiedene Völkerstämme (z. B. die Kurden) ihre Viehherden weiden.
In Armenien liegt der Berg Ararat (5200 m hoch, Arche Noahs). Armenien
gehört den Russen, Türken, Persern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Lena Rlcinasicn Tarsus Apostels Paulus Apostels Apostels Johannes)
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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§§ 85—87.
Hinterindien. — Die ostindischen Inseln. — China.
75
heilige Stadt der Hindus, über 1000 Pagoden, Wallfahrtsort. Delhi, 200000 E., einst
2 Mill. Lahor, im Pandschab, an der Hauptstraße von Indien nach Persien.
ü. Die Insel Ceylon (engl.), gebirgig (Adamspik), sehr fruchtbar, viel Kaffee und
Tee; Heimat des Zimmetbanmes. Eolombo, Hptst., Handel. In der Palksstraße wird
Perlenfischerei betrieben.
§ 85. Kinterindien, mit Malakka, ist sehr gebirgig und wird von
mächtigen Flüssen (Jrawadi, Salwen, Menam, Mekong) durchzogen.
In den fruchtbaren Niedermigen gedeiht der Reis vorzüglich. Die Höhen
sind gut bewaldet (Tikholz, zum Schiffbau das beste Holz). Malakka ist
reich an Zinn.
Die Westküste von Hinterindien ist im Besitz der Engländer, ebenso Birma oder
Barma und die Südspitze von Malakka mit Singapur, einem der verkehrsreichsten
Häfen der Erde. An der Mündung des Jrawadi der Reishafen Rangun. Französisch
ist Kochinchina mit Saigon sßa'tgöngj, ebenso Tongking. Französ. Schutzstaaten
sind Kambodscha und Annam. Selbständig ist das despotisch regierte Siam; seine
Hptst. Bangkok, 600000 E., „das asiatische Venedig", ist die volkreichste Stadt
Hinterindiens.
§ 86. Me ostindischen Inseln sind alle gebirgig und vulkanisch und
zeichnen sich durch üppigen Pslanzenwnchs aus. Sie sind meist von malai-
ischen Stämmen bewohnt; auch eingewanderte Chinesen trifft man häufig.
Sie zerfallen in mehrere Gruppen.
1. Die großen Gunda-Inscln: Sumatra, Java, Borneo, Selebes.
Java ist am sorgfältigsten angebaut (Kaffee, Zucker, Indigo, Reis, Tabak).
Batavia (Hptst.) und Surabaja (Hdl.) sind die wichtigsten Orte der Insel. Borneo
(etwa so groß wie Skandinavien) ist im Innern noch sehr unbekannt (Orang-Utan).
Seleb es ist in vier Halbinseln zerrissen.
2. Die kleinen Sunda-Jnseln.
3. Die Molukken oder Gewürzinseln (Muskatnüsse, Gewürznelken).
Diese drei Inselgruppen gehören den Niederländern ganz, mit Ausnahme von Borneo,
das ihnen nur teilweise gehört.
4. Die Philippinen (früher spanisch, jetzt unter Schutzherrschaft der
Vereinigten Staaten stehend), reich an Tabak. Die größte Insel ist Luzon
slußönj mit Manila.
§ 87. China (größer als Europa, etwa 330 Mill. E.) besteht aus dem
eigentlichen China und aus mehreren Nebenländern (Mandschurei, Mongolei,
Tibet, die nördliche Dsungarei).
1. Das eigentliche China (etwa 10mal so groß als das Deutsche
Reich), a. Das Land. Es ist größtenteils gebirgig. Um die Mündungen
der Hauptströme Hoanghö und Jängtsekjang dehnt sich eine große Tief-
ebene aus, die außerordentlich fruchtbar ist. Der bedeutendste Kanal ist der
Kaiserkanal (länger als der Rhein), doch wird für seine Unterhaltung nichts
mehr getan. Er verfällt immer mehr wie die chinesische Mauer, die
sich im N. hinzieht. Diese Mauer wurde 200 Jahre vor Christi Geburt
gebaut und sollte das Reich vor dem Eindringen der fremden Volker schützen,
hat aber ihren Zweck nicht erfüllt. — Bei der weiten Ausdehnung des
Reiches ist das Klima sehr verschieden. Acker- und Gartenbau stehen auf
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Malakka Malakka Malakka Kochinchina Christi Volker
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien China Indien Persien Ceylon Hinterindien Birma Singapur Rangun Saigon Kambodscha Bangkok Hinterindiens Sumatra Borneo Borneo Skandinavien Borneo Luzon Manila China Europa China Mongolei Tibet China Rhein
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Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
70
Die asiatische Türkei.
88 80-81
(das höchste Gebirge der Erde mit dem Gaurifánsar, 8800 m hoch), im
Westen das Pamir-Hochland, im Norden der Altai und das Daü-
rische Alpenland, im O. das Mandschurische und Chinesische Alpen-
land. Von diesem Hochlande gehen nach N., O. und S.o. verschiedene
Bergketten aus. Getrennt liegt in Vorderindien das Plateau von Dekhan.
Von Tiefländern sind zu merken: das Tiefland von Sibirien, das Chi-
nesische Tiefland, Hindostán, das Tiefland des Euphrat und Ganges
(Mesopotamien), das Tiefland um den Aralsee. — c. Zahlreiche und große
Ströme durchsließen Asien. Ins Nördliche Eismeer fließen: Ob, Jenissei,
Lena; in das Ochotskische Meer: der Amur; in das Gelbe Meer: der
Hoanghö oder Gelbe Fluß und der Jängtsekjang oder der Blaue Fluß;
in den Bengalischen Meerbusen: der Jräwadi, Brahmaputra, Ganges;
in das Arabische Meer: der Indus; in den Persischen Meerbusen: der
Euphrat und Tigris; in den Aralsee: Amu und Syr. Eine Eigen-
tümlichkeit sind die sog. Zwillingsströme. — d. Asien gehört drei Zonen
an. Der größte Teil liegt in der nördlichen gemäßigten, der kleinere Teil
in der kalten und heißen Zone. Während in Sibirien zuweilen eine Kälte
ist, daß das Quecksilber gefriert, herrscht in Arabien und Südpersien eine
glühende Hitze. Derselbe Gegensatz zeigt sich in der Pflanzenwelt; Moose
und Flechten im N., Palmen von 65 m Höhe im S. — e. Die Bewohner
(814 Mill.) gehören im W. und S.w. der kaukasischen, im O. der mon-
golischen, im S.o. der malaiischen Rasse an. 4/s sind Heiden. In Vorder-
asien gehört die Mehrzahl zum Islam. Die Zahl der Christen ist noch
gering.
§ 81. I>ie astatische Fürkei. 1. Rleinasien, eine wellige Hochfläche
(800—1200 m hoch), mit Randgebirgen umgeben. Das bekannteste Gebirge
ist der Taurus. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil-Jrmäk, d. h. roter
Fluß; sein Wasser hat nämlich von dem Sandstein, welchen er durchbricht,
eine rötliche Farbe bekommen (Halys des Altertums). — Kleinasien war
einst ein äußerst fruchtbares Land; jetzt ist der größte Teil steppenartig und
pflanzenarm. Außer den Küstengegenden sind nur noch einzelne Täler im
Innern fruchtbar (Tabak, Baumwolle, Mohn zu Opium, Südfrüchte).
Berühmte Meerschaum-Gruben. Das Land wird meist von Türken be-
wohnt, an den Küsten ist griechische Bevölkerung.
Smyrna, 200000 E., erste Seehandelsstadt Kleinasiens. Skütari, Vorstadt von
Konstantinopel. Tarabison strapezüntj, Handel. Tarsus, Geburtsort des Apostels
Paulus. Angora (Ziegen). Zur Zeit des Apostels Paulus lagen in Kleinasien:
Lystra, Troas, Ephesus, Milet. Die Galater und Kolosser wohnten im
Innern des Landes. — Zu Kleinasien gehören viele Inseln; die bekanntesten sind:
Cypern fruchtbar, aber verödet, hat jetzt englische Besatzung und Verwaltung), Rhodus,
Patmos (Verbannungsort des Apostels Johannes).
2. Armenien, ein Hochland mit fruchtbaren, weidenreichen Tälern, in
denen verschiedene Völkerstämme (z. B. die Kurden) ihre Viehherden weiden.
In Armenien liegt der Berg Ararat (5200 m hoch, Arche Noahs). Armenien
gehört den Russen, Türken, Persern.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Lena Tarsus Apostels Paulus Apostels Apostels Johannes)
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
74
Vorderindien
§ 84.
die Westküste Malabar. Der nördliche Teil, Hindostän, ist Tiefland,
der südliche, Dekhan, ist Hochland. Indien ist reich bewässert. Diebeiden
Hanptströme sind Indus und Ganges. Der Indus durchstießt mit vier
Nebenflüssen desselben das fruchtbare Pandschäb (Fünfstromland). Am
obern Laufe des Indus liegt das reizende Gebirgsland von Kaschmir,
dessen herrliches Klima die edelsten Früchte zeitigt. Das Delta des Indus
ist sandig und baumlos. Der Ganges ist den Indern ein heiliger Strom;
mit seinen Mündungen vereinigen sich die des Brahmaputra. Das
Mündungsland beider Ströme ist sumpfig und bildet waldige Inseln,
Dschungeln (B 16) genannt. In dem Busch- und Schilfdickicht finden
Tiger, Elefanten, Nashörner, Schlangen, darunter die giftige Brillen-
schlange, ein sicheres Versteck.
Die Feuchtigkeit und tropische Wärme des Tieflandes erzengcn einen üppigen
Pflanzenwuchs. Man gewinnt Reis, Mais, Baumwolle, Zucker, Indigo, Ingwer, im
Winter auch unser Getreide und Gemüse. In den Schlammniederungen gibt der Reis,
das Hauptnahrungsmittel, 2—4 Ernten. Aber nicht selten treten Mißernten ein, und
viele Tausende verhungern alsdann. Der Mohn erreicht eine Höhe von 10 m (Opium).
Bon Bäumen findet inan die Kokos-, Sago-, Arekapalme, den Banianenbaum u. a. Der
Banianenbaum senkt tauförmige Astwurzeln in den Boden, die sich zu Stämmen
entwickeln, welche wieder neue Zweige treiben. So kann ein einziger Baum ganze Baum-
hallen bilden. Die Arekapalme hat Nüsse, die, in Stücke zerschlagen und in die Blätter
des Betelpfeffers gewickelt, von den Einwohnern gekaut werden. Sie vertreten die Stelle
der Zigarren und des Tabaks. Das Bambusrohr, das ganze Wälder bildet, wird
zum Hänserban benutzt. Auf den Gewässern schwimmt die prächtige Lotosblume, eine
weiße Wasserrose mit kreisrunden Blättern. Die Wälder Indiens sind bevölkert mit
prächtig gefärbten Vögeln (Papageien, Pfauen, Fasanen). Die Erde birgt Diamanten,
Edelsteine, Gold, Steinkohlen und Eisen. Weil Indien ein so gesegnetes Land ist, ist cs
seit alter Zeit der Mittelpunkt der Karawanenzüge und der Sammelplatz der Schiffer aus
allen Weltgegenden gewesen.
d. Die Bewohner Vorderindiens (über 295 Mill.) heißen Hindus; sie sind zier-
lich gebaut und sanften Wesens. Sie verehren drei Hauptgötter: Brahma, den Schöpfer,
Wischnu, den Erhalter, und Schitva, den Zerstörer. Sie bauen ihren Göttern Tempel
ans Quadersteinen, Pagoden genannt. Früher verehrten sie dieselben auch in unter-
irdischen Höhlentempeln. Ihre Priester heißen Brahminen. Die Hindus legen sich
viele Bußübnngen ans, um sich den Himmel zu erobern. Sie glauben, daß nur die durch
gute Werke, Gebete und Entsagung gereinigte Seele nach diesem Leben in den Himmel
komme, daß dagegen die unreine Seele durch Tiere oder Menschen wandern müsse, um
sich endlich mit dem höchsten Wesen wieder zu vereinigen. Das Volk zerfällt in vier Klassen:
1. Priester, 2. Krieger, 3. Ackerbauer und Kaufleute, 4. Handwerker. Die Parias ge-
hören keiner Kaste an. In seine Kaste kommt jeder durch seine Geburt; was der Vater-
ist, muß auch der Sohn werden. Neben den Indern wohnen auch noch Araber, Perser,
Inden und Europäer im Lande.
c. politisches. Das Land gehört fast ausschließlich den Engländern und bildet
ein Kaiserreich, welches unter einem Vizekönig steht, der in Kalkutta residiert. Größeren-
teils ist es den Engländern unmittelbar untergeben; doch gibt es auch sog. „Schutz-
staaten". Letztere haben zwar ihre besonderen eingeborenen Fürsten, doch sind diese von
England abhängig und dem Vizekönig untergeordnet. Eisenbahnen, Straßen und Kanäle
werden immer mehr angelegt. Die Portugiesen besitzen Goa an der Westküste. Kalkutta,
über 1 Mill. E., Hptst., Handel. Madras, 510000 E., Handel. Bombay (bombe),
über 770000 E., ist durch Gewcrbtätigkeit sehr wichtig. Benares, 205000 E-, die
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Dekhan Indien Kaschmir Indiens Indien Kalkutta England Kalkutta Madras Bombay Benares
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§§ 85-87.
Hinteriiidien. — Die ostindischen Inseln. — China.
75
heilige Stadt der Hindus, über 1000 Pagoden, Wallfahrtsort. Delhi, 200000 E., einst
2 Mill. Lahor, im Pandschab, an der Hauptstraße von Indien nach Persien.
ä. Die Insel Ceylon (engl.), gebirgig (Adamspik), sehr fruchtbar, viel Kaffee und
Tee; Heimat des Zimmetbanmes. Colombo, Hptst., Handel. In der Palksstraße wird
Pcrlenfischerei betrieben.
§ 85. Kmtermdien, mit Malakka, ist sehr gebirgig und wird von
mächtigen Flüssen (Jräwadi, Salwen, Menam, Mekong) durchzogen.
In den fruchtbaren Niederungen gedeiht der Reis vorzüglich. Die Höhen
sind gut bewaldet (Tikholz, zum Schiffbau das beste Holz). Malakka ist
reich an Zinn.
Die Westküste von Hinterindicn ist im Besitz der Engländer, ebenso Birma oder
Barma und die Südspitze von Malakka mit Singapur, einem der verkehrsreichsten
Häfen der Erde. An der Mündung des Jrawadi der Rcishafcn Rangun. Französisch
ist Ko chin china mit Saigon (ßalgongs, ebenso Tongking. Franzos. Schutzstaaten
sind Kambodscha und Annam. Selbständig ist das despotisch regierte Siam; seine
Hptst. Bangkok, 600000 E., „das asiatische Venedig", ist die volkreichste Stadt
Hinterindiens.
§ 86. Die ostindischen Inseln sind alle gebirgig und vulkanisch und
zeichnen sich durch üppigen Pflanzenwuchs aus. Sie sind meist von malai-
ischen Stämmen bewohnt; auch eingewanderte Chinesen trifft man häufig.
Sie zerfallen in mehrere Gruppen.
1. Die großen Gunda-Inscln: Sumatra, Java, Borneo, S ele des.
Java ist am sorgfältigsten angebaut (Kaffee, Zucker, Indigo, Reis, Tabak).
Batavia (Hptst.) und Surabaja (Hdl.) sind die wichtigsten Orte der Insel. Borneo
(etwa so groß wie Skandinavien) ist im Innern noch sehr unbekannt (Orang-Utan).
S ele des ist in vier Halbinseln zerrissen.
2. Die kleinen Gunda-Inscln.
3. Die Molukken oder Gewürzinseln (Muskatnüsse, Gewürznelken).
Diese drei Inselgruppen gehören den Niederländern ganz, mit Ausnahme von B o r n c o,
das ihnen nur teilweise gehört.
4. Die Philippinen (früher spanisch, jetzt unter Schutzherrschaft der
Vereinigten Staaten stehend), reich an Tabak. Die größte Insel ist Luzon
slußönj mit Manila.
§ 87. Ghina (größer als Europa, etwa 330 Mill. E.) besteht aus dem
eigentlichen China und aus mehreren Nebenländern (Mandschurei, Mongolei,
Tibet, die nördliche Dsungarei).
1. Das eigentliche China (etwa 10mal so groß als das Deutsche
Reich), a. Das Land. Es ist größtenteils gebirgig. Um die Mündungen
der Hauptströme Hoanghö und Jängtsekjang dehnt sich eine große Tief-
ebene aus, die außerordentlich fruchtbar ist. Der bedeutendste Kanal ist der
Kaiserkanal (länger als der Rhein), doch wird für seine Unterhaltung nichts
mehr getan. Er verfällt immer mehr wie die chinesische Mauer, die
sich im N. hinzieht. Diese Mauer wurde 200 Jahre vor Christi Geburt
gebaut und sollte das Reich vor dem Eindringen der fremden Völker schützen,
hat aber ihren Zweck nicht erfüllt. — Bei der weiten Ausdehnung des
Reiches ist das Klima sehr verschieden. Acker- und Gartenbau stehen ans
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Malakka Malakka Malakka Ghina Christi
Extrahierte Ortsnamen: China Indien Persien Ceylon Colombo Hinterindicn Birma Singapur Rangun Saigon Kambodscha Bangkok Hinterindiens Sumatra Borneo Borneo Skandinavien Luzon Manila Europa China Mongolei Tibet China Hoanghö Rhein
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
76
China.
§78.
hoher Stufe. Haupterzeugnisse sind: Reis, Tee, Seide, Weizen, Baumwolle.
Wir haben von China die Prachtsasane, Goldfische und Seidenraupen erhalten.
d. Die Izewohner. 1) Dichtigkeit der Bevölkerung. Das Tiefland ist so
dicht bevölkert, daß viele auf dem Wasser wohnen müssen, nämlich ans Schiffen, Flößen
und schwimmenden Inseln. Letztere stellt man dadurch her, daß man auf ein Floß von
Bambusrohr eine Schicht Erde bringt, worauf man dann die Wohnung baut und Garten
und Felder anlegt. Mit diesen schwimmenden Inseln fährt man stromab und -auf. Ain
dichtesten ist die Bevölkerung um die Mündung der großen Ströme. Weil das Land
übervölkert ist, wandern viele Chinesen aus (nach den ostindischen Inseln und Amerika).
Wenn der Reis nicht gerät, sterben viele den Hungertod. — 2) Sprache und Schrift.
Die Chinesen gehören zur mongolischen Rasse. Ihre Sprache besteht aus einsilbigen
Wörtern ohne Biegung. Dieselben erhalten durch die Betonung und durch den Zusammen-
hang eine verschiedene Bedeutung. Ohne langjährige Übung kann kein Europäer die
seinen Unterschiede heraushören. — Jedes Wort hat sein besonderes Zeichen. Die Ge-
lehrten müssen 25000 Zeichen erlernen, um lesen und schreiben zu können; für den ge-
wöhnlichen Gebrauch reichen 4—5000 aus. Die Schrift bildet senkrechte Zeilen, welche
von oben nach unten gehen und sich von links nach rechts aneinander reihen. — 3) Bil-
dung. Die Chinesen sind ein gebildetes Volk. Viele wichtige Erfindungen (Porzellan,
Schießpulver, Buchdruckerkunst, Kompaß) kannten sie vor den Europäern. In manchen
Arbeiten übertreffen sie uns noch, so in Elfenbein- und Holzschnitzerei, in der Verfertigung
von Porzellan, Farben, Seidenzeugen, Papier. Sie zeigen dabei eine außerordentliche
Kunstfertigkeit, Geduld und Ausdauer. Gelehrsamkeit wird hoch geschätzt. Die Gelehrten
müssen strenge Prüfungen durchmachen. — 4) Kleidnng und Sitten. Die Kleidung
der Chinesen ist bei Männern und Frauen weit und bequem; gewöhnlich befindet sich
nichts Weißes daran, da Weiß die Trauerfarbe ist. Die Männer lassen sich den Kops
zur Hälfte rasieren und pflegen den nach hinten hängenden Zopf sorgfältig. Die pein-
lichste Pflege erfordert die Behandlung der Fingernägel, die von Vornehmen in der Länge
von 1—2 cm getragen werden. Reis und Fische bilden die Hauptnahrung, Hauptgetränk
ist der Tee. — 5) Wesen. Die Chinesen sind sehr fleißig. Spazierengehen rechnen sie
zu den lächerlichsten Erholungen. Auch zur härtesten Arbeit sind sie ohne Murren bereit.
Habsucht und Geldgeiz erfüllt ihre Herzen, Genußsucht in jeder Weise beherrscht sie. Auf
Beobachtung äußerer Formen legen die Chinesen einen sehr hohen Wert. Sie sind höfliche
aber falsch und halten sich für das erste Volk der Erde. Nur durch Waffengewalt wurde
ihre Abschlicßung gegen das Ausland gebrochen; aber noch heute hassen sie jeden Aus-
länder, und besonders die Christen würden sie gern alle ermorden, wenn sie nicht die
Waffen der Weißen fürchteten (Boxeraufstand!). Im niedern Volk herrscht große Unsanber-
kcit. Die Chinesen rauchen leidenschaftlich Opium (eingetrockneten Milchsaft des Mohns).
Sie werden dadurch in einen Rausch versetzt, der ihnen schöne Träume verschafft, aber
ihre Nerven schwächt. Viele haben durch das Opium ein frühes Grab gefunden. —
6) Ihr Kaiser wird Sohn des Himmels genannt und führt ein äußerst strenges Regiment,
aber Empörungen sind nicht selten. Es ist besser, in der Höhle eines Tigers schlafen,
als sich in den Strahlen der kaiserlichen Gunst sonnen, sagt ein chinesischer Spruch.
c. Peking, Hptst. (1000000? E.); Examcngebäude mit 10000 Zimmern; die öffent-
lichen Gebäude gelb angestrichen, da Gelb die Nationalfarbe ist. Nanking, Hanptsitz
der chinesischen Gelehrsamkeit; das Nanking-Zeug, eine Art Baumwollenzeug, hat nach
dieser Stadt seinen Namen. Hank au, am Jangtsekjang, 850000 E. Bis hierher ge-
langen die größten Dampfer. Schanghai, Hauptplatz für den chinesisch-europäischen
Handel. Canton, etwa 2 Mill. E. Ein ganzes Stadtviertel besteht aus bewohnten
Schiffen und Flößen mit Häusern. Auf den Schiffen findet man Hotels, Teehäuser,
Kaufläden, Blumenhandlungen usw. Makao gehört den Portugiesen, Hongkong den
Engländern, Bucht und Gebiet von Kiantschou uns Deutschen. Von den Inseln ist
zu merken: Ha in an. Die Insel Formosa ist an Japan abgetreten.
Einen selbständigen Staat bildet das Königreich Korea auf der gleichnamigen
Halbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Hank Makao Kiantschou
Extrahierte Ortsnamen: China China Amerika Peking Nanking Schanghai Hongkong Formosa Japan Korea
Ii
Erdkunde.
83
großer Ströme: Indus, Brahmaputra und Ganges entspringen dort mit vielen
ihrer Nebenflüsse. Sie haben wie alle Gebirgswasser im Laufe der Zeiten ungeheure
Mengen von Steingeröll und Erde mit sich fortgerissen. 5luf diese weise wurde das
Meer, das sich vor vielen Jahrtausenden zwischen dem Gebirge und dem südlicher ge-
legenen Hochlande Dekan befand, zugeschüttet. Dadurch ist das ausgedehnte Tiefland
hindostan entstanden. 5in den Mündungen des Indus und Ganges kann man
noch heute beobachten, wie sich fortgesetzt Land bildet (vgl. mit der Poebene!).
2. hindostan. a) Indusgebiet. Die Ebenen am Mittel- und Unterlaufe
des Indus werden von den Sommermonsunen nicht berührt, hier herrscht darum
große Trockenheit. Östlich vom Indus dehnt sich sogar eine wüste aus. Um Süd-
westfuße des Himalaja Dagegen fließen 5 wasserreiche Gebirgsflüsse zum Indus.
Die von ihnen durchströmte Ebene, das Fünfstromland (pandschab), ist fruchtbar.
Uuch die Gebirgstäler dieser Flüsse und die Hochflächen, die sich im Gebirge finden, sind
überaus ertragreich, so besonders das herrliche, gartenähnliche Land Kaschmir. Von
dort erhalten wir die kostbaren Schals, die aus den haaren der Kaschmirziege an-
gefertigt werden.
L>) Gangesgebiet. Da die Flüsse die gewaltigen'wassermassen, die vom Himalaja
Herabkommen, zeitweise nichts zu fassen vermögen, überfluten sie das Land. Um Fuße des
Gebirges dehnt sich daher ein weiter, mit Schilf und Bambusrohr dicht bewachsener
Sumpfgürtel (Dschungeln) aus. In diesen undurchdringlichen Dickichten leben u. a. das
riesige Nashorn, der blutgierige Tiger und die von den Indern göttlich verehrte, giftige
Brillenschlange. Die höher gelegenen Urwälder werden von Elefanten, Nffen und vielen
buntgefiederten vögeln bewohnt! der Pfau hat dort seine Heimat. — Die breite Tiefebene,
das eigentliche hindostan, wird durch den Ganges und seine Nebenflüsse reichlich
bewässert. Da die kalten Wintermonsune wegen der höhe des Himalaja die Tiefebene
nicht erreichen, herrscht im hindostan während des ganzen Jahres ein mildes Klima.
Die Wärme und Feuchtigkeit bringen auf dem fruchtbaren Boden üppigsten Pflanzen-
wuchs hervor. In den weiten Niederungen an den Flüssen gedeiht der Neis, der hier
jährlich eine viermalige Ernte liefert. Buch Weizen, Baumwolle, Mohn und viele
andre Gewächse geben reiche Erträge. Ergiebige Steinkohlenlager finden sich in den
südöstlichen Gebieten. Sie begünstigten das Aufblühen der Maschinen- und Metall-
industrie, der Baumwollen-, Wollen- und Seidenweberei. In der Landschaft Bengalen
vereinigen sich Ganges und Brahmaputra, deren mächtiges Delta (größer als Bayern)
von Dschungeln bedeckt ist. (Heimat der Tholera!)
3. Hochland Defan ist von Nandgebirgen umgeben. Die Wolken der
Sommermonsune regnen sich am westlichen Bergrande ab. hier befinden sich deshalb
auch die (Quellen vieler Flüsse. Da sich das Land nach Osten senkt, fließen sie dem
Bengalischen Meerbusen zu. Das regenarme Innenland, welches Gold und kostbare
Diamanten liefert, wird zum großen Teil von Grassteppen eingenommen.
4. Vre Insel Ceylon ist von paradiesischer Fruchtbarkeit. Das Land ist weithin
mit Tee- und Kaffeepflanzungen, sowie mit Kokoshainen bedeckt,- auch Gewürze, besonders
Zimt und Pfeffer, gedeihen in dem feuchtwarmen Klima vortrefflich. Das Erdinnere birgt
prächtige Edelsteine. Huf dem Grunde des angrenzenden Meeres lebt die Perlmuschel.
5. Vèwohnkl'. a) Das Volk und seine Neligion. Infolge der großen
Fruchtbarkeit ist Vorderindien, und zwar besonders hindostan, sehr dicht bevölkert. Es
wird von den Hindu bewohnt, einem Volksstamme, der mit den Germanen verwandt ist.
6*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
84
Erdkunde.
Ii
vie Hindu glauben, daß ihr Gott Brahma (d. h. Schöpfer) die Menschen in ver-
schiedene Stände (Basten) geteilt habe. Es wurden von ihm Priester, Krieger, Ackerbauer,,
handeltreibende, Handwerker und Diener geschaffen. Lin jeder Mensch ist also schon durch
seine Geburt gezwungen, den Beruf des Vaters zu ergreifen, und er kann niemals in einen
andern Stand eintreten. Gegen dieses Kastenwesen trat Buddha (d. h. Erretter) auf. Er
stiftete eine neue Keligion, die man Buddhismus nennt. Sie lehrt die Gleichheit aller
Menschen und gebietet, ein Leben voll Tugend und Nächstenliebe zu führen, ver Buddhismus
wurde aber von den Brahmanen aus Vorderindien verdrängt. Er ist heute besonders in
Tibet, Hinterindien, China und Japan verbreitet; doch werden von seinen Anhängern die
edlen Lehren Buddhas kaum noch beachtet. Zahllose Priester wohnen in Klöstern und halten,
ein tatenloses Dasein für verdienstvoller als ein solches, das der Arbeit gewidmet ist. Feier-
liche Umzüge, Bußübungen und Ivallfahrten füllen ihr Leben aus.
L>) Kultur. Idie die Chinesen besaßen die Hindu bereits in alter Zeit eine
hohe Kultur. Ihren Göttern bauten sie in Felswänden bewundernswerte Tempel,,
die sie mit köstlichen Bildwerken schmückten. Die Macht der Gottheit priesen sie in
herrlichen Dichtungen. Auch in verschiedenen Kunstgewerben waren und sind sie
Meister. Sie stellen prächtige Lchmucksachen und Geräte aus Metall her und weben
farbenreiche Teppiche, sowie seine Leiden- und Baumwollenzeuge. Unsre Ziffern, die
wir die arabischen nennen, weil sie uns durch die Handel treibenden Araber bekannt
geworden sind, haben sie erfunden.
o) politische Verhältnisse. In dem reichen Lande vermochten die Hindu
ohne Anstrengung ihren Lebensunterhalt zu erwerben. Sie verweichlichten daher und
wurden unkriegerisch, so daß sie leicht zu unterwerfen waren. Nach der Entdeckung
des Leeweges nach Ostindien setzten sich die Europäer aus der Halbinsel fest, heute
steht sie ganz unter der Herrschaft der Engländer.
6. Handel und Handelsplätze. Die außerordentliche Fruchtbarkeit des Bodens,
die unerschöpflichen Keichtümer des Erdinnern und die Kunstfertigkeit der Bewohner
brachten Vorderindien schon in alter Zeit in den Kuf eines kvunderlandes. Dadurch
wurden Handel treibende Völker angelockt. An Stelle der Karawanenwege sind jetzt
Ltraßen und Eisenbahnen getreten, auf denen die kvaren leicht an die Küste gebracht
werden können. Dort sind große Handelsorte entstanden, von denen zahlreiche Schiffe die
Schätze des Landes in alle kvelt befördern, von Calcutta (I>1 Ittill.), das am Ganges-
delta liegt, werden die Keichtümer hindostans ausgeführt. Der westliche hafenort
ist das auf einer Insel gelegene Bombay (780). Bedeutende Handelsmittelpunkte
im Innern find für hindostan Delhi (210) und Benares (210; das indische Kom),
sowie Lahore (200) im Fünfstromlande. Die Stadt Colombo (160) auf der Insel
Ceylon ist eine wichtige Lchiffsstation (Kohlenniederlage) an dem großen Leewege
von Europa nach Indien und Gstasien.
4. ksinterindien und Malaiische Inseln.
I. hinterindien. u) Vas Land. Hinterindien hat die Gestalt einer geballten
Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger. Die Bergketten des Himalaja und andrer
Kandgebirge Tibets biegen fächerartig nach Lüden um und stellen gleichsam das
Gerippe der Halbinsel dar. Der mittelste Gebirgszug reicht am weitesten nach Lüden
und bildet so die Halbinsel Malaka, die den Indischen vom Großen Ozeane scheidet
(Meeresteile?). In die mächtigen Gebirgstäler, in denen die Ltröme dem Meere zueilen,
dringt von Lüden her die warme und feuchte Luft der Lommermonsune ungehindert ein.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Hinterindien China Japan Ostindien Calcutta Ganges- Bombay Benares Lahore Colombo Ceylon Europa Indien Hinterindien Tibets